Der Endspurt der aktuellen Bezirksklasse-Saison steht an! Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, den ersten Tag der selbstausgerichteten Jugendrangliste erfolgreich absolviert und ein blau-weißes Fußballwunder im Süden Deutschlands. Mit gespitzten Ohren und einer Menge guter Laune wurde den letzten Spielminuten unserer VfL-Fußballer beim Rekordmeister in München im Reisemobil mitgefiebert und der 3:2 Sieg frenetisch gefeiert. Was soll an so einem hervorragenden Tag noch Großes schief gehen? Mental standen alle Zeichen auf vorzeitigem Klassenerhalt, für den ein Unentschieden reichen sollte. Doch es sollte ein äußert bitterer und schmerzhafter Abend werden.
Die Gastgeber*innen vom TuS Witten-Stockum 1 bohnerten die Courts noch einmal gründlich durch, da auch hier ein Ranglistenturnier zuvor stattfand. Nach vorheriger ausgiebiger Statistikanalyse der Gegner*innen sollte auf dem frischen Parkett mindestens das zweite Herrendoppel und das Damendoppel gewonnen werden. Daher starteten Wolkan und Timo im ersten Herrendoppel und Philipp und Meischi im zweiten, wie bereits gegen die Meister Breckerfeld (taktischer Doppelkniff an Spieltach 9).
Das erste Herrendoppel startete auf beiden Seiten mau und war sehr fehlerbehaftet, sodass keine wirklichen Ballwechsel zustande kamen. Hinzu kamen wahnsinnig schnelle RSL-Bälle, die wohl als „rasant schnelle Luftgeschosse“ bezeichnet werden konnten. So kam es, wie es kommen musste und die beiden fanden zu keinem Zeitpunkt richtig in die Partie und verloren in zwei Sätzen. Das zweite Herrendoppel erwischte hingegen einen guten Start und konnte den ersten Satz souverän gewinnen. Mit entsprechendem Aufwand ging es dann in Satz zwei, in dem sich plötzlich ähnliche Probleme mit den Luftgeschossen bemerkbar machten: in einem engen Satz landeten schließlich zu viele Bälle im Aus und der Satz ging an die Gastgeber. Entscheidung also im Dritten: in einer ausgeglichenen Partie machte sich am Ende überraschenderweise Nervosität breit und die Fehler des zweiten Satzes schlichen sich erneut ein, mit dem Ergebnis einer 1:2 Niederlage.
Parallel spielten Anke und Marie ihr Damendoppel. War hier der erste Lichtblick des Abends? Leider nein und es schien wie verhext. Während viele Bälle von den beiden im Aus landeten, spielten ihre Gegnerinnen die Bälle beeindruckend präzise auf die grünen Linien und konnten so den Unterschied machen. Mit nahezu perfekter Präzision konnten die Gastgeberinnen sich in zwei Sätzen durchsetzen und die Dritte lag mit 0:3 hinten. Rumms!
Nun galt es ein ähnliches Wunder zu vollziehen, wie es die Fußballer vorgemacht hatten, denn in den ersten beiden Herreneinzeln warteten zwei Gegner mit einer bockstarken Saisonbilanz: beide Herren standen zu dem Zeitpunkt 10:1! Wolkan und Philipp bewiesen aber, dass sie mit beiden mithalten können und zeigten sehr gute Leistungen. Wolkan freute sich an dem Abend über die ersten richtigen Ballwechsel und das spiegelte sich in seinem Spiel wider. In einem kämpferischen ersten Satz konnte er die Oberhand behalten und setzte sich mit 21:18 durch. Danach bekam er jedoch wieder mehr Schwierigkeiten mit der richtigen Länge seiner Clear-Bälle. Sein Gegenüber umlief regelmäßig die Rückhand, konnte angreifen und sicherte sich so Satz zwei. Somit fiel die Entscheidung in Satz drei. Dieser sollte nicht erfolgreich gestaltet werden können. Trotz starker Leistung und guter Ballwechsel unterlag Wolkan mit 1:2.
Philipp hatte ebenfalls ein ausgeglichenes Spiel vor sich und konnte es im ersten Satz knapp gestaltet, unterlag jedoch. In Satz zwei konnte er sich noch einmal steigern und in die Partie reinkämpfen. Mit etwas Glück und einer Menge Portion Willen, setzte sich Philipp mit 21:19 in Satz zwei durch und erzwang den Entscheidungssatz. Dort machten sich aber so langsam die kräftezehrenden Ballwechsel bemerkbar und die Genauigkeit nahm ab, sodass der Wittener profitieren und den Satz schließlich für sich entscheiden konnte.


Auf dem dritten Court war Marie mit ihrem Einzel an der Reihe und hatte ebenfalls keine leichte Aufgabe vor sich. Gegen ihre Gegnerin, die im Doppel wahnsinnig präzise spielte, lieferte sie sich einen harten Schlagabtausch. In einem denkbar knappen ersten Satz war das Glück leider nicht auf ihrer Seite und sie verlor mit 20:22. Dennoch waren genügend positive Ansätze dabei, die Mut machen sollten für Satz zwei. Zu ihrem Leidwesen konnte sie ihre Stärken hier nicht mehr ausspielen und konnte das Tempo nicht mithalten und unterlag in zwei Sätzen. Neuer, herber Zwischenstand: 0:6!
Somit war ein Sieg und das Wunder nicht mehr möglich. Es lag an den letzten beiden Partien, eine heftige Klatsche abzuwenden. Den Anfang machte hier Timo im dritten Einzel und dies sollte Mut machen. In einem souveränen, nie gefährdeten ersten Satz konnte er sich klar durchsetzen und die Weichen auf den ersten Ehrenpunkt stellen. Wie aber schon in den anderen Partien, sollte hier nichts ein Selbstläufer werden und sein Gegenüber passte seine Strategie an und setzte sich mit 21:19 durch. Somit gab es auch hier einen dritten Satz und auch dieser sollte zunächst in die falsche Richtung gehen, ehe Timo beim Stand von 13:16 aufwachte und noch einmal Fahrt aufnahm. Am Ende konnte er sich im dritten Satz durchsetzen und sicherte den ersten Punkt des Abends.


Den Abschluss sollte das Doppel von Anke und Meischi machen, die als klare Favorit*innen in die Partie gegangen sind. Und diesen Unterschied merkte man auch, da sich die beiden souverän in Satz eins mit 21:14 durchsetzen sollten. Auch im zweiten Satz waren sie die klar tonangebende Paarung und konnten sich schnell absetzen. Alle Zeichen standen darauf, dass eine herbe Klatsche abgewendet werden könnte. Doch dann geschah es: 19:13 für den VfL, Aufschlag Anke, langer Return in Meischis Rückhand, ein Schrei gefolgt von einem dumpfen Aufprall und schockierte Gesichter. Bei einer unglücklichen Bewegung hat sich die Kniescheibe in seinem bereits lädierten Knie kurzfristig verselbstständigt, sodass an ein Weiterspielen zu keinem Zeitpunkt zu denken war. Mit schmerzverzehrtem Gesicht musste das Mixed aufgegeben und das Knie gekühlt und vorerst stillgelegt werden.
Der vermeintlich traumhafte Samstag endete in einer Art Fiebertraum und mit einer derben 1:7 Auswärtsniederlage. Die Tatsache, dass der Klassenerhalt noch nicht fix gemacht werden konnte, geriet durch die Verletzung klar in den Hintergrund. Glücklicherweise konnte Meischi noch selbstständig laufen, der Rest der Saison wird dennoch gelaufen sein. An dieser Stelle eine gute Besserung!
Auch wenn das Ergebnis sehr deutlich erschien, war es dies nicht, da immerhin drei Spiele im dritten Satz verloren wurden und das Mixed auf ungefährdetem Siegkurs war. Dennoch gilt es nun noch einmal intensiv zu trainieren, um am nächsten Spieltag im letzten Heimspiel der Saison gegen den TV Gerthe 1 den Klassenerhalt zu sichern.
Hier findet ihr alle Ergebnisse des Spiels.